Tipps zur Hochzeitsplanung ~ Teil 3: Natürliche Motive entstehen ohne Zeitdruck

Beim letzten Mal hat sich alles um die Vorbereitungen vor eurer Trauung gedreht, so dass wir uns heute mit dem Ablauf selbst befassen können.

Das Zeitfenster für die Trauung sollte großzügig bemessen sein, damit ihr nachher nicht unter Druck geratet. Die kürzeste Zeremonie ist in der Regel die standesamtliche Trauung. Als Voraussetzung für die rechtliche Gültigkeit eurer Ehe ist sie ein formeller Akt, der einem vorgegebenen Ablauf folgt. Seit 1998 sind dabei keine Trauzeugen mehr erforderlich, was das Procedere weiter verkürzt, so dass es meist binnen 20 Minuten vorüber ist. Anders sieht es aus, wenn zusätzliche Elemente wie Gesangseinlagen vorgesehen sind.

Insbesondere wenn eure Eheschließung ausschließlich auf dem Standesamt besiegelt wird, solltet ihr einen großzügigen Puffer für Überraschungen aus dem Familien- und Freundeskreis nach der Trauung einplanen, vom romantischen Luftballon steigen lassen bis hin zum Sektempfang.

Solltet ihr an einem speziellen Datum wie dem 7.7. oder dem 20.2.20 heiraten, bedenkt bitte, dass das Standesamt ausgebucht sein könnte, was das Risiko von Verzögerungen erhöht.

Wenn eure Ehe den kirchlichen Segen erhält, müsst ihr etwas mehr Zeit einplanen. Je nachdem, ob es ein Wortgottesdienst mit Fürbitten, eine Messe mit Eucharistiefeier oder eine ökumenische Trauung ist, können 30 bis 60 Minuten vergehen, bis ihr als Mann und Frau die Kirche verlasst.

Auch eine freie Trauung ist in der Regel keine schnelle Angelegenheit. Mit persönlichem Eheversprechen, musikalischen Einlagen und Ergänzungen wie beispielsweise der Ring-Band-Zeremonie kann sie durchaus ebenso lange dauern wie eine kirchliche Hochzeit.

Ganz gleich, wie eure Eheschließung angedacht ist, die anschließenden Gratulationen und eventuellen Überraschungen brauchen ebenfalls ihren Raum, und dieser vergrößert sich mit der Anzahl der Gäste. Auch einen Wechsel der Location zu Feiern müsst ihr berücksichtigen. Er dauert meist etwas länger als nötig, gerade wenn die Gäste miteinander plaudern oder spontan festlegen, wer mit wem fährt.

Ihr seht, dass es einfach geschickter ist, zeitlich nicht zu eng zu planen. Ein gutes Paarshooting braucht nicht mehr als 20 bis 30 Minuten. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Fotos umso schöner und authentischer werden, wenn das Brautpaar entspannt ist.

Die beste Zeit zum Fotografieren ist nachmittags, etwa ab 15 Uhr bis zum Sonnenuntergang. Dann ist das Licht besonders weich und die Schatten sind weniger hart. Natürlich ist das Paarshooting auch zu anderen Tageszeiten machbar, aber falls ihr nachmittags getraut werdet, empfehle ich, direkt im Anschluss ein Shooting einzuplanen. Wenn ihr natürliche, ungezwungene Aufnahmen schätzt, geht ohne Begleitung zu diesem Termin. Diese halbe Stunde gehört nur euch, ihr sollt euch unbeobachtet fühlen und euch mit Ruhe aufeinander einlassen. Optimal ist es, wenn sich das Paarshooting gar nicht als solches anfühlt und sich die Motive vielmehr ganz von alleine ergeben.

Idealerweise mache ich zwei kleine Paarshootings, also ein zweites zu einem späteren Zeitpunkt. Wenn die Feier fortgeschritten ist, die Gäste sich gut unterhalten und offizielle Elemente vorüber sind, lässt auch die Anspannung nach. Man merkt es den Fotos einfach an, wenn ihr gelöster seid. Zu diesem zweiten Termin kann man vielleicht die Begleitung der Trauzeugen oder der engsten Freunde in Erwägung ziehen, aber bedenkt: Eigentlich sind es eure Momente.

Ob ihr das Programm eurer Hochzeit bis ins Detail selbst planen könnt, hängt davon ab, wie weit sich Freunde und/oder Familie einbringen. Solltet ihr Einfluss darauf nehmen können, ist es natürlich ratsam, ein gesundes Maß an Unterhaltung zu bieten, ohne die Gäste zu überfordern. Programmpunkte - insbesondere Spiele, bei denen alle Gäste eingebunden werden - sind stets ein verbindendes Element.

Ein wichtiger - mitunter auch der letzte offizielle - Programmpunkt ist der Hochzeitstanz. Ihn gilt es unbedingt in Bildern festzuhalten, denn er ist ein wesentlicher Bestandteil, um den Tag komplett wiederzugeben. Einen Tipp möchte ich euch hier noch geben: ebenso wie das Getting-Ready vor der Trauung gehört auch die Zeit nach diesem Tanz zu eurer Hochzeit.

Auch wenn es oft eine Frage des Budgets ist, rate ich allen Paaren, den Fotografen wenigstens um eine Stunde darüber hinaus zu beauftragen. Die Gäste beim ausgelassenen Tanzen und Feiern zu zeigen, die gute Stimmung zu transportieren - das macht die Geschichte erst rund. Euer Hochzeitstag beginnt vor eurer Trauung und endet nicht mit dem Hochzeitstanz. Wenn ihr das berücksichtigt, habt ihr später ein Fotobuch, das die größte Story eures gemeinsamen Lebens komplett wiedergibt.

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